GWRRA und die Ketscher
Hier im Forum stehen noch Fragen offen zum Thema Ketsch und der GWRRA. Ich habe mich bisher völlig zurückgehalten, da ich nur ein ganz einfaches Mitglied des GWRRA (und übrigens auch ein ganz frühes Mitglied des GWFD) bin.
Bedauerlicherweise findet in Goldwingerkreisen auf Treffen zur Zeit eine Schmutzkampagne statt, die vor etwas mehr als einem Jahr begonnen hat und durch gewisse mir bekannte Leute betrieben wird.
Ich kann aber auch nur als ganz einfaches Mitglied der GWRRA meine Sicht der Dinge schildern.
Tatsache ist, daß der GWRRA im Jahre 1977 gegründet wurde. In Deutschland meines Wissens im Jahre 1980, wo auch die Treffen bis 1985 unter der Schirmherrschaft des Mutterverbandes stattfanden. Dann soll es einen Streit gegeben haben, wo auch einer der Mandatsträger sich mit der Kasse davon machte. Es wurden offenbar nicht nur in Deutschland Mitglieder geschädigt, sondern auch in den USA jene Leute, die Zubehör geliefert hatten, und nie bezahlt wurden.
Offenbar im Jahre 1999 meldeten die Ketscher den geschützten Namen "Goldwing Road Riders Association" Deutschland e.V. und das ebenso geschützte Logo in abgewandelter Form an. Dieses wurde ihnen von der Zentrale in den USA untersagt. Ketsch änderte jedoch nichts und die GWRRA verpasste in Unkenntnis der Rechtslage eine 5 Jahresfrist dagegen zu klagen.
Als ich über den GWRRA und Aktivitäten in Deutschland hier im Forum berichtete, wurde ich mit Anwaltsschreiben von den Anwälten der Ketscher, im Auftrage von Roland Kops, überzogen, wo mir sogar anfänglich verboten wurde, deren Treffenflyer zum Download auf der Webseite vor zu halten, dann wieder nicht. Nach dem ersten Schreiben bat ich Roland, sowohl telefonisch, als auch bei einem Treffen in Ketsch, mit mir zu sprechen wenn er ein Problem habe, statt mich mit Anwaltsschreiben zu überziehen. Das fruchtete nicht. Des lieben Frieden Willens paßte ich die Webseite an ohne Eingeständnis einer Rechtspflicht.
Von Seiten der GWRRA wurden durch unseren Präsi Jürgen mehrfach Anl?ufe und Versuche unternommen bezüglich einer freundschaftlichen Koexistenz. Wir besuchten gemeinsam die Waldpiraten, wir hatten ein Wettbewerbsschießen in Heidelberg, die Ketscher erhielten von uns eine Trophäe, wir hatten ein gemeinsames Abendessen, ein Artikel von uns wurde in der Zeitschrift der Ketscher veröffentlicht. Und ansonsten viele Kontakte auf Mitgliederebene. Es gibt auch Personen, die in beiden Klubs Mitglied sind, womit bei der GWRRA niemand ein Problem hat. Alle Ampeln standen also für eine Annäherung auf grün.
Dennoch zogen die Ketscher wiederum hinter dem Rücken der GWRRA los und meldeten 2010 auch das bereits geschützte Kürzel "GWRRA" beim deutschen Patentamt an. Als Folge erhielt unser Präsi Jürgen dann einige Monate später einen Brief von den Anwälten der Ketscher, mit dem man der GWRRA, und damit auch uns als Mitgliedern, das Führen des Kürzels und das Tragen von Patches etc. VERBIETEN wollte.
Ja liebe Leute, das war das Vorspiel.
Das war jedoch nicht besonders klug, denn damit haben die Ketscher die GWRRA in eine Zwangslage versetzt, daß es keinen Ausweg mehr gab, als den Weg der Klage zu beschreiten, um sich selbst in seinen Rechten, und uns als Mitglieder rechtlich, zu schützen.
Nun, es ist inzwischen ein Urteil des Landgerichtes Mannheim ergangen, nachdem sämtliche Güte-Vorschläge der GWRRA nicht wahrgenommen wurden. Dieses besagt eindeutig, daß die Ketscher zwar wegen des damaligen Versäumnisses den Langnamen weiter verwenden dürfen, auch das "alte" Logo, jedoch die Anmeldung "GWRRA" beim Patentamt abmelden müssen, und uns die Verwendung des Namens und Kürzels nicht verwehren können.
Das sind die Tatsachen. Es waren m.E. die Ketscher, die mit ihren Aktivitäten schon vor deutlich mehr als 20 Jahren und ihren erneuten Aktionen seit 2010 gegen die GWRRA diese Rechtslage und das Gerichtsverfahren erzwungen haben.
Abschließend sehe ich es so:
Ich kann ja auch nicht einfach hingehen, die geschützten Markennamen von z.B. Mercedes-Benz oder Coca-Cola beim Patentamt anmelden (das Patentamt hat keine Prüfpflicht), verwenden, und hinterher den ursprünglichen Inhabern der geschützten Markenrechte untersagen wollen, ihre eigenen Markennamen oder Kürzel weiter verwenden zu dürfen. So etwas führt automatisch zu rechtlichen Auseindersetzungen, da die Rechteinhaber sich gegen Namenspiraten schützen müssen und werden. Das ist auch hier passiert.
Ich finde es schlimm, wenn auf Treffen oder Zusammenkünften Tatsachen wider besseren Wissens verdreht werden.
Wer sich über die Chronologie der Ereignisse informieren möchte, kann dieses gerne auf unserer District-Seite (http://www.gwrra.eu) tun.
Wer noch weiteren Informationsbedarf hat, findet auf der District-Seite noch weitere Antworten zu diversen Fragen.
Auf eine dennoch weiterhin friedliche Koexistenz.
Hajo