Lenkerflattern GL1800 und anderen Typen

[Hajo]

[b]Lenkerflattern[/b]



Die meistverbreitete Reklamation an Motorr?dern ist das Lenkerflattern, welches sich zeigt durch ein Oszillieren der Lenkergriffe. Dieses ist nichts Neues, dieses gibt es bereits so lange wie es motorangetriebene Zweir?der gibt. Dieser Zustand, in einem Frequenzbereich von acht bis zehn Schwingungen pro Sekunde, wird erst bemerkt wenn die Lenkergriffe w?hrend einer Geschwindigkeitsreduzierung im Bereich 40-60 km/h losgelassen werden. Die Griffe zeigen ein Verhalten wie ein flatterndes Rad eines Einkaufswagens. Die Griffe fangen an zu flattern von Seite zu Seite w?hrende sich der Schwingungskreis immer mehr vergr??ert. Wenn die H?nde dann nicht schnell genug wieder auf die Griffe aufgelegt werden, kann die Maschine au?er Kontrolle geraten und es f?hrt zu einem Sturz.



Lose Lenkkopflager k?nnen manchmal nach Neueinstellung auch zur Verschlimmerung der Situation f?hren, zumal dieses oftmals gar nicht die Ursache daf?r ist.



Der Grad der Empfindlichkeit und Tendenz eines Motorrades zum Lenkerflattern h?ngt direkt ab von der Gr??e des Rades und seiner Aufh?ngung, der Gabel, und den Spurabmessungen, dem Gewicht des Vorderteiles der Maschine, und der nat?rlichen Frequenz in Verbindung mit diesem Gewicht. Es wird des weiteren beeinflusst durch Verschlei?/ Auswaschungen am Reifen, Unwuchten am Rad, lose Lenkkopflager, lose Schwingarmlager, lose Radlager, lose Motorenaufh?ngungen/ Lagerungen, verschlissene Reifen, und Reifendruck.



Ungeachtet der vorher aufgef?hrten Missst?nde mu? es nicht zum Lenkerflattern f?hren, so lange die H?nde auf den Lenkergriffen aufgelegt sind und diese somit die Schwingungen absorbieren.



Viele unterschiedliche Mororradmarken und ?modelle, normalerweise die gr??eren und schwereren, weisen Lenkerschwingungen im Geschwindigkeitsbereich von ca. 60 km/h beim Loslassen der Lenkergriffe auf. Dieses kommt besonders bei dieser Geschwindigkeit vor, da die Oszillierfrequenz und Unwucht des Rades oder Auswaschungen eine Linie finden, und da die gyroskopische Stabilisierung des Rades dann am geringsten ist.



Da nun bekannt ist, wie viele Ursachen das Lenkerflattern bei geringer Geschwindigkeit ausl?sen k?nnen, mu? man des weiteren ber?cksichtigen, dass sich jede GL1800 in einem unterschiedlichen Einstellungs- und Wartungszustand befindet bez?glich der aufgef?hrten Ursachen, die zu dem Ph?nomen f?hren. Aber nur einige, halt nicht alle!



Es mu? darauf hingewiesen werden, dass die GL1800 sich bei unterschiedlichen Reifentypen sehr ?zickig? und empfindlich verhalten kann. Jeder, dessen GL1800 sich bei dem einen Reifentyp ?normal? verh?lt, bei dem anderen jedoch inakzeptabel, ist gut beraten, bei dem ?funktionierenden? Typ zu bleiben, aber er sollte dennoch die vorgenannten Punkte pr?fen lassen. Vor allem sollte die Werkstatt die Reifen noch einmal auf Unwuchten ?berpr?fen, als auch die Schwingarm-Lager.



Was auch immer die Ursache ist, ein neues bzw. so teures Motorrad sollte dieses Verhalten nicht aufweisen.



Und zur eigenen Sicherheit sollte man immer die H?nde am Lenker halten, ein Fehlverhalten oder ein zu sp?ter Zugriff kann zu Sturz f?hren, speziell bei einer Unebenheit im Stra?enbelag.

Bitte immer von solchen Experimenten absehen!

[rainmaker]

Hi, M?dels,



das mit dem Lenkerflattern und dem noch gef?hrlicheren Shimmy-Effekt ist nicht so einfach konstruktiv in den Griff zu kriegen.



Zur Begriffsbestimmung: Lenkerflattern gibts bei niedrigen Geschwindigkeiten um die 50 km/h, auch niedriger. Shimmy bei Geschwindigkeiten ?ber 100 hm/h, auch dar?ber. Shimmy geht, wenn Du?s nicht schnellstens in den Griff kriegst in Lenkerschlagen ?ber und Du fliegst ab. Ggf. in eine stabile Umlaufbahn. Schnellste Reaktion ist angesagt: Runter mit der Geschwindigkeit und die Pendelbewegung des Lenkers mit Nachdruck aber unverkrampft im Schulterg?rtel d?mpfen.



Zur Erinnerung: durch Shimmy kam es zu den beiden Todesf?llen auf GL 1000 in Deutschland anno dunnemals in den Siebzigern.



Das Problem der aktuellen 1800er liegt eher beim Lenkerflattern. Und das kriegt man immer in den Griff, wenn man nicht pennt, die H?nde am Len- ker hat und nicht zu den Dauergr??enden unter uns geh?rt.



Rahmenkonstrukteure und Reifenbauer sind 50/50 verantwortlich, f?r das, was da passiert. Kompromisse die Ursache.



Rahmen: viel Nachlauf und flacher Lenkkopfwinkel = wenig Lenkerflattern aber: kurvenunwilliges Fahrzeug.

Wenig Nachlauf und steiler Lenkkopfwinkel = agiles Fahrwerk, kurvengeile Motorr?der aber: schon mal Wackeln im Lenker bei bestimmten Geschwindigkeiten. So isses bei der aktuellen Wing.



Reifen: weiche Karkasse = viel Eigend?mpfung des Reifens, kein Lenkerwackeln aber unpr?zise Fahreigenschaften.

Steife Karkasse = pr?ziser Strich auf der Stra?e, leichtes Einlenken aber: wenig D?mpfung. Es wackelt dann schon mal im Lenker.



Das waren die Hauptgr?nde f?rs Lenkerflattern bei 50 km/h. Nat?rlich, Reifenprofil, korrekte Einstellung von Lenkkopflager und Schwingenlager(!) spielen auch eine Rolle. Die sind aber untergeordnet. M?ssen trotzdem stimmen, klar?



Die aktuelle Wing ist auf Fahrspass ausgelegt. Und das leichte Flattern der Preis daf?r. Ich pers?nlich halte die H?nde (beide) am Lenker und das Problem ist gel?st. Ich bin dann ein: Lenkungsd?mpfer!



Damit hat BMW konstruktiv auf der Rahmenseite das selbe Problem bei der auslaufenden K 1200 LT gel?st. Unterm Lenkkopf montiert, verrichtet der Lenkungsd?mpfer des barock - Motorrads unauff?llig ordentliche Arbeit. Es ist nur ein ganz kleiner, aber der reicht. Die K wackelt nicht mit den Ohren. Ist er kaputt, der kleine D?mpfer, flattert auch die LT.



Und klar, das Vorhandensein eines Lenkunsd?mpfers beeintr?chtigt auch schon wieder die Agilit?t eines Fahrwerks. Aber: das ist Einstellungssache. M?glichst mit wenig D?mpfung knapp unter der Flattergrenze bleiben!



Fa. Honda hat da gespart. Wie bei Schwei?n?hten, Lackierung, Intercom.

Schadeschadeschade!



Gru?, Rainmaker