Hallo Ihr Winger,
hatte mich nach mehr als 20 Jahren mal wieder auf das Abenteuer Privatverkauf meiner gebrauchten 2001er 1800er eingelassen.
In den letzten 20 Jahren habe ich immer meine gebrauchten Maschinen bei meinem H?ndler in Zahlung gegeben. Das war sehr einfach und sparte mir Zeit, Kosten f?r Anzeigen, Termine f?r Besuche und Diskussionen mit Interessenten.
Jetzt hatte ich mehr Zeit und dachte mir, das versuchst du jetzt einfach mal wieder.
Das war ein sehr interessantes und vielseitiges Erlebnis und und der Schluss gibt doch Anlass zum Nachdenken.
Aber mal der Reihe nach meine Erlebnisse:
--> Privatinteressenten fragten vor allem zuerst, was im Preis noch zu
machen ist und das obwohl meine Wing als g?nstigste von allen
Vergleichbaren ausgeschrieben war. Auf die R?ckfrage, ob er sich mal
schon umgeschaut h?tte was die sonst kostet, gaben zwei zu, dass
der Preis g?nstig ist
--> gefragt wurde nat?rlich auch nach dem Zustand der Maschine, die
Maschine ist schwarz und ohne Sturz oder Unfall und hat auch sonst
keine Macken, lediglich in der Unterverkleidung sind Streifspuren vom
Kurvenfahren und an der Tankabdeckung sind vom Knieschluss etwas
matte Spuren (das darf ja wohl bei einer 5-j?hrigen auch sein, ich
hatte ja schlie?lich keine Neue ausgeschrieben !).
Zu jedem der Anrufer sagte ich das immer, daraufhin meldeten sich
diese Privatinteressenten nicht mehr (wie war das, Ehrlichkeit w?hrt
am l?ngsten?)
--> H?ndlerinteressen waren auch gro?, die fragten zum Teil nach, ob sie
fleckige Zyinderabdeckungen h?tte (hat sie nicht, siehe dazu unten
Pflege) scheinbar gibt es hierzu schlechte Erfahrungen. An einen von
denen habe ich dann meine Maschine verkauft, zu einem Preis den
die Privatinteressenten nicht bezahlen wollten
Ich muss dazu sagen, dass ich meine Maschinen immer absolut in Schuss halte, vor allem technisch und in den Funktionen, das hei?t f?r mich nicht st?ndiges Putzen!!
(ich frage mich sowieso immer, wenn ich andere Maschinen sehe, ob die Kollegen fahren oder jeden Tag nur putzen; meine jedenfalls war schon nach einer 2-st?ndigen Fahrt immer wieder mit Insekten verschmutzt) !!
Pflege beim Motorrad hei?t f?r mich:
--> Insektenreste mit nassem Tuch abdecken nach jeder Fahrt, damit
sich diese Teile wieder anl?sen und leichter entfernen lassen
(ohne den Lack durch Reiben zu verkratzen)
--> Koffer und Topcase immer in der Garage offen lassen damit sich die
Dichtungen nicht setzen und somit l?nger elastisch bleiben
--> Kardan?l jedes Jahr wechseln mit W 75 - 90 vollsynthetischem ?l
--> Jedes Jahr Bremsfl?ssigkeitswechsel
--> nur vollsynthetisches Motoren?l Castrol RS 10 ? 60 verwenden
--> generell nicht bei Salz auf der Stra?e im und nach dem Winter fahren,
erst dann wieder fahren wenn es nach dem Salzstreuen mindestens
einmal stark geregnet hat
Keiner der Privatinteressenten hat sich mal die M?he gemacht und die Maschine wenigstens angeschaut. Dagegen kauft der H?ndler die Maschine von mir unbesehen und auf Vertrauensbasis (l?sst die Maschine per Spedition abholen).
Also gibt es keine Probefahrten mit Benzinverbrauch auf meine Kosten und dem Risiko der Maschinenbesch?digung (oder auch Diebstahl, was ja auch schon passiert sein soll).
Nun frage ich mich, wenn der H?ndler den geforderten Preis zahlen kann und dann noch Geld verdient damit, dann war das wohl ein sehr guter Preis bzw. die Maschine ist dann doch mehr wert, oder nicht?
Was denken sich dann die Privatinteressenten? Die zahlen nachher den h?heren Preis beim H?ndler und glauben auch noch, dass der die ganze Maschine vorher ?berholt? Sicher ist, dass die Maschine genauso vom H?ndler weiterverkauft wird, wie ich sie abgegeben habe.
Diese Kunden der H?ndler glauben auch noch immer, dass sie dort die einj?hrige Pauschal-Garantie bekommen, fragen sich aber nicht wie ein H?ndler das finanziell ?berhaupt abdecken (bezahlen) soll.
Die Antwort ist wie immer schlicht und einfach: es gibt die geglaubte Pauschal-Garantie gesetzlich gar nicht (au?er mit einer Versicherung, aber auch das kostet extra Geld, welches immer der Kunde bezahlt). Der H?ndler haftet gesetzlich nur f?r vorher bekannt gewesene, versteckte M?ngel mit seiner Garantie. Und wer sieht schon z.B. in den Motor, in das Getriebe etc. rein?
Scheinbar haben die Privatpersonen sich doch ein gutes Schn?ppchen wegen Ihrem eigenen Misstrauen oder auch ihrem Geiz entgehen lassen.
Mein Fazit f?r mich zu guter Letzt:
Wenigstens blieb ich von Besuchen mit Testfahrten und dem damit verbundenen Zeitverlust verschont.
Wie meine Vermutung schon immer war, es lohnt sich die ganze M?he der Anzeigen und der vielen Telefonate nicht und das hat sich in 20 Jahren eher noch verschlechtert (da Geiz ja Geil ist)!
Ich werde wohl wieder meine weiteren Maschinen in Zahlung geben und mir das alles ersparen oder ich gehe gleich, wie jetzt, zu einem Motorradh?ndler und lasse den was verdienen an den Leuten die privat keinem trauen k?nnen oder wollen.
Gr??e von Edi