Tour Namibia/ S?dafrika mit der Goldwing

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Tour Namibia/ S?dafrika mit der Goldwing

Ungelesener Beitragvon Hajo » Sa 24 Jun, 2006 17:57

Dieser Bericht ist im Goldwingmagazin in gek?rzter Form erschienen. Aufgrund vieler Bitten hier noch einmal der ungek?rzte Bericht, den ich im Laufe der Zeit mit Reisefotos "anf?llen" werde.

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Reisebericht Namibia/ S?dafrika mit der Goldwing (1x GL1800 / 1x GL1500)



Vor dem Abflug gibt es doch einiges an Rennerei. Zuerst buchen wir unsere Flugtickets durch ein Reiseb?ro, das uns einen guten Preis macht f?r einen Flug der Air Namibia, hin von Frankfurt nach Windhoek, zur?ck von Kapstadt nach Frankfurt (Gabelflug). Dann buchen wir die Flug-Passage f?r unsere Goldwings, pro Strecke 880 Euro. Es gibt doch einiges an Unterlagen bzw. versicherungstechnischen Dingen anzuwickeln.



Durch besondere Beziehungen des Verfassers ins s?dliche Afrika kann einiges vereinfacht werden.



Es ist schwierig, Transportversicherung f?r die Strecke und unverpackte Maschinen zu bekommen, bei der auch Kratzer und Beulen gedeckt sind. Dieses gelingt uns durch unsere Hausbank bei der Allianz, da man bekannt ist, und nach Zusage, da? die Maschinen vor Versand fotografiert und die Fotos vorher dort abgegeben wurden. Dann ist ein Carnet de Passage mitzunehmen, das beim ADAC gegen Hinterlegung einer Bankb?rgschaft zu bekommen ist. F?r eine teure GL1800 ist diese Hinterlegungssumme doch recht hoch.



Versicherung f?r die Maschinen kann man hier nicht zeichnen. Die hier angebotenen Haftpflichtversicherungen sind ?berzogen teuer. Haftpflicht f?r Personensch?den in S?dafrika und Namibia ist bezahlt mit dem Spritpreis. Daf?r gibt es einen Versicherungsfonds. Haftpflicht f?r Sachsch?den ist nicht vorgeschrieben. Diese und Diebstahlversicherung kann man durch Makler vor Ort eindecken. Sollte man gleich bei Ankunft tun.



Obwohl f?r deutsche F?hrerscheininhaber nicht erforderlich, besorgen wir uns den internationalen F?hrerschein am Stra?enverkehrsamt. Ein wichtiger Hinweis: dieser gilt lediglich in Verbindung mit dem nationalen F?hrerschein.



Dann, zwei Tage vor Abflug, m?ssen wir unsere Maschinen in Frankfurt anliefern. Keine gro?en Probleme, die Passage bezahlen und Frachtpapiere abholen, Vorf?hrung beim Zoll mit dem Carnet de Passage, und dann abgeben in der Gefahrgutabteilung des Flughafens. Scheibe abmontieren und auf Sitz befestigen, Batterie abklemmen. Es wird gepr?ft, da? Tank auf Reserve steht. Maschine nochmals mit mitgebrachter Rolle Stretchwickelfolie eingewickeln, dann verlassen wir das Geb?ude. Die Maschine geht 24 Stunden in die Vakuumkammer, dann wird sie auf die Palette gestellt und verzurrt. Tut alles die Flughafenmannschaft, die sich mit der Hantierung von Goldwings bestens auskennt (die gleiche Professionalit?t konnten wir beim Versand in Kapstadt auch feststellen).



Tag des Abfluges. Wieder geht?s nach Frankfurt, dieses Mal die Kofferinnentaschen in einer gr??eren aufrollbaren Tasche verstaut, Laptop ?ber der Schulter. Mein Freund Claus wartet schon am Flughafen, wir checken ein und haben dennoch eine Versp?tung, weil Erlk?nige von Porsche und unsere Goldwings in den Jumbo-Kombi verladen werden m?ssen.



Im Flieger kommen wir erst zur Ruhe, k?nnen es fast nicht glauben, da? alles dann noch so reibungslos geklappt hat und unsere Moppeds im Jumbo mitfliegen.



Nach einer lendenlahmen Nacht im Flieger schweben wir am Windhoek International Airport (Ondekaremba) ein. Wir sind bei Schneetreiben abgeflogen, hier wunderbarer Sonnenschein und warm. Das Land ist gr?n da es Regenzeit ist. Eine wunderbare Stimmung.



Schnell sind wir durch die Pa?kontrolle, und zur Frachtabteilung. Unsere Goldwings stehen auf ihren Paletten au?erhalb des Geb?ude. Wir d?rfen nicht hin, m?ssen uns erst eine Sondergenehmigung der Polizei besorgen. Das Abstempeln beim Zoll geht schnell und unproblematisch, keiner will F?hrerschein oder sonstwas sehen, nicht einmal die Moppeds. Wir haben nat?rlich eine gro?e Zuschauerschar bei der Montage der Scheiben und Reset-Einlauf des ECM der GL1800. Aber zwei Stunden nach Ankunft verlassen wir das Frachtgeb?ude, nachdem wir jeder 8 Euro Flughafengeb?hr (80 N$) bezahlt haben.



Dann erstmal kein Sprit im Tank. Die GL1500 wird es nicht nach Windhoek schaffen, deshalb wird erst getankt (bleifreier Sprit ?berall im s?dlichen Afrika verf?gbar).



Das Land riecht wunderbar in der Regenzeit, es ist das junge frischgewachsene Gras. Wir kommen nach Windhoek und laden erst einmal unser Gep?ck bei unserer privaten Unterkunft ab. Dann geht es in die Stadt, wir genie?en ganz einfach die W?rme und die angenehme Atmosph?re, und vermissen die ernsten verbissenen Gesichter unserer Mitmenschen in Europa ?berhaupt nicht. Wir kennen uns aus, besuchen Freunde und Bekannte, die typischen Touristenprogramme haben wir uns vorgenommen ganz ausfallen zu lassen. Wir sind gekommen um Motorrad zu fahren. Werden in Windhoek von einem einheimischen Goldwinger angesprochen. Abends gehen wir in Joe?s Restaurant, eine Anlaufstelle f?r viele Motorradfahrer, auch jene, die quer durch Afrika angereist sind. Dort treffen wir einen Enduristen, der dieses bereits zum dritten Mal machte.



Am n?chsten Morgen schwingen wir uns auf die Maschinen, und machen uns auf Richtung K?ste. In Okahandja gibt?s eine Kaffee- und Pinkelpause, dann weiter Richtung Karibib. Neben der Stra?e stehen Schwarze, die riesige Pilze, die in der Regenzeit auf Termitenh?geln wachsen, verkaufen. Da sie eine Delikatesse sind, wird eingekauft, auf der Goldwing findet sich immer noch ein Pl?tzchen. Diese werden wir noch gemeinsam mit Freunden genie?en.



Mitten im kleinen Ort Karibib gibt es ein Tourismus-Center, wo wir privat absteigen. Nach gro?em Hallo machen wir es uns gem?tlich. Zu einem traumhaften Sonnenuntergang fahren wir aus dem Ort heraus. Der bew?lkte Himmel ist blutrot, so auch die Erongoberge. Abends nat?rlich das obligatorische Braai (Grill), mit herrlichen Schafkotellets, Rippchen und Rindersteaks und hervorragendem Bier der Namibia-Brauerei (gebraut nach deutschem Reinheitsgebot).



Nach versp?tetem Fr?hst?ck geht es los in Richtung K?ste durch die W?ste, es liegen 180 km vor uns. Im Ort Usakos nach 30 km halten wir kurz an der alten Dampflok aus den 20iger Jahren, Claus f?llt zur Sicherheit den Tank seiner Goldwing auf.



Es geht weiter in Richtung Swakopmund. Die Vegetation nimmt sichtlich ab, wir sehen die gro?e und die kleine Spitzkoppe auf der rechten Seite liegen, nach 50 km gibt es keine Vegetation mehr. Man mu? sich fragen, wie hier Farmer mit ihren Schafen existieren k?nnen. Ab Arandis gibt es nicht einmal einen Grashalm mehr, nur noch W?ste links und rechts, und die Stra?e zieht sich vor uns wie ein schwarzer Streifen hin. Die Motoren unserer Goldwings schnurren satt vor sich hin, man mu? nur in der Monotonie und Hitze vor dem Sekundenschlaf aufpassen, der fatal enden kann.



Wir passieren die Kreuzung zur R?ssing Uranmine, dann den R?ssing-Berg. Man merkt, es wird angenehm k?hler, also n?hern wir uns dem Atlantischen Ozean und somit dem K?stenst?dtchen Swakopmund. Wir fahren ein, ein sauberer Ort, vieles im Stil der Kolonialzeit. Wir fahren zu unserer privaten Unterkunft und entledigen uns unseres Gep?ckes. Dann geht es in den Ort, man besucht halt alte Freunde und Bekannte, und trinkt mal hier und mal dort einen Kaffee. Kamerad Claus ist immer hinter frischen Austern her, und hier gibt es die besten des gesamten s?dlichen Afrika.



Nachmittags machen wir einen Ausflug ins 30 km entfernte Walvis Bay, und fahren entlang der K?stenstra?e zwischen Meer und D?neng?rtel. Wir fahren im Ort auf und ab, und durch das Hafengel?nde. Auf dem Weg zur?ck nach Swakopmund weht der Westwind vom Meer doch recht kr?ftig, und man mu? bei entegenkommenden LKW?s vor dem Windschwall ganz sch?n aufpassen, nicht erwischt zu werden. Den Abend verbringen wir im Swakopmunder Brauhaus bei Enjo und seiner Crew, Claus bei seinen Austern und ich bei meinem T-Bone-Steak, und nat?rlich jeder Menge S?dwester Bier.



Am n?chsten Morgen haben wir uns vorgenommen, die K?ste nordw?rts zu fahren. Dort gibt es keine Asphaltstra?e mehr, sondern nur mehr Salzstra?en (festgefahrenes salzhaltiges Erdreich, wenn trocken genauso glatt wie Asphalt, aber wehe, wenn es darauf regnet!). Wlotzka?s Baken ist eine Ansammlung von Ferienh?usern, Henties Bay ist eine richtige Ortschaft, wo wir dann auch in einem Restaurant und am Kaffee laben. Weiter n?rdlich wollen wir aufgrund des Gestankes dennoch die Robbenkolonie in Cape Cross nicht n?her begehen. Am fr?hen Nachmittag parken wir dann unsere Goldwings auf Sondereinladung am Brauhaus in der Fu?g?ngerzone, Zuschauer gibt es ja immer genug, da so oft Goldwings hier nicht aufkreuzen. Der letzte Abend in Swakopmund ist feucht-fr?hlich.



Morgens fr?hst?cken wir ausgiebig, packen unsere Sachen, holen uns Tabletten gegen Halsschmerzen beim Arzt, und machten uns auf den Weg zur?ck Richtung Inland. Es gibt wiederum einen Stopover in Karibib zur ?bernachtung, und von dort ?ber Okahandja nach Windhoek.



Den n?chsten Tag nutzen wir f?r Ausfl?ge in und um Windhoek. Die mentale Vorbereitung f?r die 1500 km Etappe nach Kapstadt nimmt ihren Lauf. Leider wird dann in der Nacht mein gesamtes Gep?ck und die gesamte Reisekasse meines Kameraden Claus im Haus einer Verwandten geraubt, w?hrend wir in den R?umen nebenan schlafen. Es ist schon ein Schock, pl?tzlich nichts anders mehr zu haben, als die W?sche am K?rper. Alle fertig gepackten Taschen sind weg, so auch mein Laptop, die Digitalkamera von Claus mit seiner Jacke und der gesamten Reisekasse. Dieses ist nun einmal das Gesicht Afrikas. Dann f?ngt die ?bliche Lauferei an, zum Konsulat f?r Ersatzpa?, Kontakt zum ADAC wegen der Carnets, Polizei u.s.w. Zu umfangreich alles zu erz?hlen, was uns aber vier Tage kostet, und gl?cklicherweise werden die Carnets und ein Teil der Unterlagen au?erhalb Windhoeks gefunden. Wir m?ssen beobachtet worden sein, die Taxifahrer in Windhoek sind daf?r bekannt, die Diebe nachts zu Einbruchorten zu fahren und abzutransportieren. Dem ADAC ein ganz dickes Lob, denn wenn die Carnets nicht gefunden worden w?ren, h?tten wir zwei Tage sp?ter Ersatzdokumente gehabt.



Endlich k?nnen wir uns dann aufmachen Richtung Kapstadt nach dem unerfreulichen Erlebnis. Wenigstens habe ich mein Geld und Bankkarten noch, so kann ich Claus immer das geben, was er ben?tigt.



Es ist eine lange Etappe, wegen der doch geringeren Reichweite der GL1500 tanken wir in jedem Ort l?ngs der Strecke. Es geht durch die Auasberge nach Rehoboth, einem Farbigenst?dtchen (Mischlinge, nennen sich selbst Bastards), von dort nach Kalkrand, wo wir einen Transport von Minensuchfahrzeugen, unterwegs nach Angola, antreffen. In Mariental machen wir Halt im Restaurant einer Tankstelle. Bettelnde Kinder sind richtig l?stig, und der Inhaber stellt einen seiner Mitarbeiter ab zur Bewachung unserer Moppeds, ansonsten das Gep?ck verschwunden w?re (das was ich mir wieder dazugekauft hatte). Bei Mariental werfen wir einen Blick auf den Hardap-Staudamm, machen uns dann doch weiter auf den Weg Richtung Keetmanshoop. Die Strecke von Mariental bis fast zum Oranjeflu? ist sehr monoton, manchmal kann man 50 km Stra?e sehen als ein endloser schwarzer Strich. Die Plateaus l?ngs der Strecke sind die einzige Abwechslung.



In Keetmanshoop gehen wir ins Canyon Hotel, und machten dort eine Stunde Pause bei eiskaltem Rock-Shandy (lieber kein Alkohol mittags bei der Hitze, sonst ist man kaputt).



Die Strecke von Keetmanshoop ?ber Seeheim, Gr?nau nach Noordoewer am Oranjeflu? verl?uft unspektakul?r. In Gr?nau machen wir Pause, da Claus doch etwas unter der Hitze leidet mit M?digkeit (Risiko Sekundenschlaf). S?dlich Gr?nau wird die Landschaft abwechslungsreicher mit Bergen, und es geht dann die letzten 50 km nur bergab.



Der Namibia-Zoll in Nordoewer stempelt unsere Carnets ab, was uns bei den S?dafrikaners auf der anderen Seite des Flusses in Noordoewer Probleme beschert, da Namibia Teil der Zollunion ist. Die schwarze Z?llnerin konnte ich erst ?berzeugen, das Carnet wieder einzustempeln, nachdem ich ihr erl?uterte, ich k?nne das so abgefertigte Motorrad ja in S?dafrika verkaufen.



Wir machen uns dann auf den Weg in das 120 km entfernte Okiep, eine Bergbausiedlung. In Steinkopf k?nnen wir nicht ?bernachten, es ist eine teilweise heruntergekommene Mischlingssiedlung die ich von vorherigen Reisen kannte. Ab Noordoewer ist die Landschaft wundersch?n, aber nach etwas mehr als einer Stunde holt uns die Dunkelheit ein. Dann, zu allem ?bel, ist das Hotel in Okiep mit Reisegruppen total belegt, aber man besorgte uns im n?chsten Ort Springbok eine Privatunterkunft, und der Hotel Manager lud uns zum Drink ein vor der Weiterfahrt.



Es ist ja nicht weit, trocken, und wir sind schnell am Zielort, und finden die Bed & Breakfast Unterkunft recht schnell. Wunderbare Zimmer, sauber, gute Stellpl?tze f?r die Moppeds. Und preisg?nstig! Hier treffen wir sehr nette Leute, und vor lauter Quatschen kommen wir erst versp?tet nach ausgiebigem Fr?hst?ck weg.



Es ist eine interessante Strecke mit herrlichen Landschaften, Berge wechseln sich ab mit Plantagen. ?berall gibt es sogenannte Farm Stalls, wo man sich Obst, Getr?nke und Verpflegung kaufen kann. Es geht ?ber Kamieskroon, Garies, Bitterfontein, Vanrhynsdorp, Klawer (viele holl?ndische Namen), Clanwilliam, Citrusdal (wunderbare Obstplantagen), Piketberg, Moreesburg bid nsch Malmesbury. Da wir in Paarl verabredet sind, drehen wir hier von der N7 ab in Richtung Wellington und Paarl. Die Landschaft hier entspricht in etwa der Italiens (Mittelmeer).



Nach dem Treffen in Paarl fahren wir dann zu unserem Kap-Quartier in Brackenfell, von wo aus alle weiteren Fahrten stattfinden sollen. Von hier aus, 30 km jeweils von West- und S?dk?ste, Paarl oder Kapstadt Zentrum kann man die herrlichsten Ausfl?ge machen. Es liegt am Rande des Weinbaugebietes, das sich von dort in Richtung Osten erstreckt.



Angesetzte Ruhetage sind keine Ruhetage. Das geht einfach nicht am Kap. Claus ist auch immer aus auf Fischrestaurants mit Austern, die hier ja so preisg?nstig sind. Hier haben wir auch Kontakte zum Goldwingklub West Cape, mit deren Vorsitzenden ich bereits seit langem Kontakte pflege.



Wir fahren Kapstadt ab, die alten Teile, hoch am Tafelberg und Lion?s Head, die Waterfront zum Schlendern, entlang der K?ste nach Hout Bay (die besten Fischrestaurants mit Fischereihafen und dem frischesten Fisch und Langusten), Kapspitze (Cape of Good Hope). Es gibt hier Ausblickpositionen mit Landschaften, die man sich nicht ertr?umen kann. Am Restaurant unterhalb der Bahn zum h?chsten Aussichtspunkt sind die Affen recht frech und l?stig, und wenn man nicht aufpa?t, klauen einem selbst die M?wen das Essen.



Der Weg von Millers Point nach Simonstown, dem Marinehafen, f?hrt entlang der K?ste. Kurz vor Simonstown gibt es eine Kolonie mit Pinguinen. ?ber Fishhoek und Muizenburg kann man wieder nach Kapstadt, oder aber entlang einer wundersch?nen Bergstra?e, die in Karten nicht eingezeichnet ist und die eigentlich nur Einheimische kennen (per Zufall gefunden).



Dann machen wir uns auf den Weg, um die ber?hmte Route 62 zu erkunden. Es geht nach Paarl, von dort ?ber den Pa? (ein Ausblick wie ins Paradies!) in Richtung Worcester, Robertson (riesige Obstplantagen), durch den Kogmans Kloof nach Montagu, wo die Route 62 beginnt. Hier haben die Gemeinden einiges geschaffen f?r den Besucher, und es macht wirklich doppelt Spa?, mit dem Mopped unterwegs zu sein. Wir durchfahren Barrydale, Lemoenshoek und halten an einem Lokal "in the middle of nowhere", Ronny?s Sex Shop.



Wir hatten davon geh?rt, der Typ ist ein Unikum, und ist wahrscheinlich selten n?chtern. Selbst das deutsche Fernsehen zeigt sich regelm??ig bei ihm. Von Sex Shop ist nichts zu sehen, eine Kneipe, wo die W?nde mit Visitenkarten gespickt sind und ein Anlaufpunkt f?r viele europ?ische Motorradfahrer. Einen Aufkleber vom Goldwing-Stammtisch Bonn wird man nun auch dort finden! Wir halten uns dort viel zu lange auf, Ronny versucht uns laufend zum Verzehr seiner Hamburger zu ?berreden, aber dann brauchen wir eine Unterkunft. Nichts in Sicht. Ronny schwingt sich ans Telefon und besorgt uns in Ladismith in einem Hotel zwei Zimmer, nachdem er den Wirt dort als bekloppt beschimpft hat und uns dann 1/3 Rabatt rausgehandelt hatte (?ber Einzelzimmer mit Bad und Fr?hst?ck zu 15 Euro kann man sich nicht beschweren). Unsere Moppeds ?bernachten auf der Tanzfl?che der Hotelbar mit 10 anderen, und wir treffen dort sogar ?sterreicher. Nach ausgiebigem Steakessen mit Wein f?r unter 10 Euro und einer Bierschwemme wirde die Nacht recht kurz. Wir haben uns echt gewundert ?ber die vielen sch?nen einheimischen Frauen.



Von dort geht es ?ber Calitzdorp, De Hoop nach Oudtshoorn, ber?hmt f?r die gr??ten Tropfsteinh?hlen der Welt (Kango-Grotten) und die Strau?enfarmen. Dieses kennen wir alles, und machen uns lieber auf den Weg Richtung Swartbergpa?. Die Pa?stra?e ist jedoch geschottert, und aufgrund des Zustandes drehen wir lieber zur?ck, da zu schlecht f?r eine Goldwing. Es geht zur?ck nach Oudtshoorn, und nach einer Pause bei einem schweizer Gastwirt machen wir uns auf den Weg nach Meiringspoort. Es handelt sich um eine Panoramastrecke zwischen den Bergen, ein Paradies, das man nie auslassen sollte, vor allem nicht mit dem Motorrad!



Von dort geht es weiter ?ber De Rust, entlang des Olifants River, nach Uniondale, Haarlem, Joubertina bis Kareedouw. Dort meinen wir, lieber an der K?ste schlafen zu wollen, und fahren ?ber die Tsitsikammaberge auf die N2. Inzwischen ist es dunkel, keine Hotels in den Orten. Dann h?ren wir von einer Lodge. Nach 5 km Schotterpiste finden wir deren Schild mit Telefonnummer. 600 Euro f?r zwei Personen sind uns doch zuviel, also fahren wir zur?ck nach Kareedouw, und finden dort ein herrliches Hotel f?r wenig Geld, bekommen ein hervorragendes Abendessen, und sichere Parkpl?tze f?r die Moppeds.



Am n?chsten Morgen geht es dann ?ber den Berg zur?ck an die K?ste (N2 Garden Route) entlang dem Tstsikamma Forrest. Am Storms River machen wir Pause. Eine phantastische Aussicht auf ein tief ausgeschnittenes Tal. Dort sind wir sofort umstellt von einer deutschen Reisegruppe, denen wir die Reste aus dem am Vortag gekauften Karton Trauben verteilten. Die deutschen Nummernschilder weckten nat?rlich deren Neugierde.



Dann kommt ein H?hepunkt, die Bloukrans und Grootrivier-P?sse. Seit es eine kurze Mautstrecke gibt, werden diese P?sse nur noch von Besuchern befahren. Es gibt hier nicht viel zu fotografieren, die Strecke mu? man "erfahren" haben.



Als n?chster Ort kommt Plettenberg Bay mit dem ber?hmten Hotel, das auf der Landzunge ins Meer gebaut ist. Die feuchte Hitze bis 43?C bereitet meinem Kameraden doch einige Probleme, aber die Pausen helfen. In Knysna machen wir vorne an der Lagune Pause in einem Seekost-Restaurant, wo Claus sich Zucht- und Wildaustern bestellt (ich w?re schon l?ngst am Eiwei?schock gestorben!). Es ging weiter ?ber Sedgefield, Wilderness (ein Paradies!), George bis nach Mossel Bay. Hier finden wir an der Nord-Landzunge ein wundersch?nes Appartement aus privater Vermietung. Ist f?r s?dafrikanische Verh?ltnisse recht teuer, aber es hat sich jede Minute gelohnt. Blick ?ber die Bucht. Wundersch?ner Sonnenunter- und aufgang, mit Blick ?ber die Bucht bis nach George. Nachts gibt es Gewitter und es regnet, und die Hitze wurde gottseidank gebrochen.



Die n?chste Etappe f?hrt etwas von der K?ste weg, und wir fahren sie etwas flotter ab, und zwar ?ber Albertinia, Riversdale, Heidelberg, Swellendam, weg von der N2 Richtung Bredasdorp und Cape Agulhas, der wahren s?dlichsten Spitze Afrikas. Cape Agulhas ist haupts?chlich ein Feriendorf der Inl?nder, mit etwas Fischindustrie. Da dazwischen nur Schotterstra?en liegen, f?hrt die Strecke zur?ck nach Bredasdorp, und von dort nach Hermanus. Der Ort liegt hoch ?ber dem Meer aus Felsen, und ist eine wunderbare Aussichtsplattform f?r Walbeobachtungen. Wir haben Gl?ck, es sind auch einige Wale zu sehen. Von Hermanus geht es dann weiter ?ber Bettys Bay, Kleinmond (wo sehr viele Deutsche wohnen), Pringle Bay, entlang der neu ausgebauten Stra?e an der Steilk?ste nach Gordons Bay und Strand, beides reine Wohnsiedlungen mit Blick auf False Bay. Dann zur?ck ins Quartier nach Brackenfell.



Die restlichen Tage mit dem Motorrad machen wir noch Ausfl?ge nach Stellenbosch, Franschhoek, durch die Apfelplantagen bei Grabouw, und immer wieder Kapstadt mit der Waterfront. Auch den Chapmans Peak an der Felsensteilk?ste hinter Hout Bay Richtung Kapspitze befahren wir ein zweites und ein drittes Mal! Zwischendurch treffen wir auch wieder einheimische Goldwinger.



Sonntag fliegen wir ab. Aus der Traum. Freitagnachmittag m?ssen wir die Maschinen am Flughafen von Kapstadt abgeben. Alles funktioniert perfekt. Auch der Zoll kommt in die Frachthalle und stempelt und die Carnets ab. Wir wickeln die Moppeds mit mitgebrachter Stretchfolie ein. Lassen die Scheiben drauf, da der Frachtf?hrer die Demontage nicht fordert, hinterlassen Handy-Nr. falls es Probleme gibt. Die restliche Zeit haben wir ein Auto zur Verf?gung, und wir sehen unsere Moppeds dann Sonntagmittag wieder am Jumbo stehen. Passen mit Scheiben unten nicht hinein, also wird oben hinter der Passagierkabine die gro?e T?re ge?ffnet und die Maschinen hineingefahren.



Am n?chsten Morgen in Frankfurt: Nach Ankunft fahren wir direkt auf das Frachtgel?nde. Wir zahlen die 880 Euro Fracht bei Aerotrans, bekommen die Papiere, fahren damit zum Zoll, bekommen Carnet eingestempelt, und holen die Moppeds mit Hilfe der Mitarbeiter der Flughafengesellschaft von den Paletten. Alles geht sehr schnell und ohne Probleme. Wieder zur?ck in der K?lte ist deprimierend.



Es stellt sich die Frage zu den Kosten: Ca. 4500 Euro pro Person und Motorrad.

Wir sind viel privat untergekommen oder eingeladen worden. Bed & Breakfast Unterk?nfte und viele Hotels sind sehr g?nstig, so auch das Essen und Getr?nke. Ausgenommen die Waterfront in Kapstadt, wo man wegen Zulaufes der europ?ischen Touristen meint, europ?ische Preise nehmen zu k?nnen.



Abgelegte Strecke: ca. 4500 km.



Die Maschinen sind geschnurrt und geschnurrt, kein Aussetzer, keine Panne, rein garnichts. Es war die reine Freunde!



Resum?:

Trotz Beraubung, die einem in Europa oder Amerika auch passieren kann, hat sich die Reise unbedingt gelohnt, und werde sie wiederholen mit anderer geografischer Streckenf?hrung. Es mu? nicht immer gleich USA sein.



Reisezeitraum: Februar/ M?rz 2004
Grüße von Hajo

GL1800 2005 black cherry red (5.Goldwing)

*Wer einen Fehler begeht und ihn nicht korrigiert, begeht einen zweiten!* (Konfuzius)











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Ungelesener Beitragvon Hajo » Mo 23 Jul, 2007 23:28

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